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01/2006 concertino-Magazin

Stabwechsel bei „Pandurina“

In der Vorweihnachtszeit gab die Instrumentalgruppe Pandurina e.V. drei Konzerte, die alle ausverkauft waren. Davon fanden zwei in der ehem. Schlosskirche Schöneiche statt und eins in der Kirche Friesickestraße Berlin-Weißensee. Das Programm war sehr anspruchsvoll. Man hörte Stücke von Vivaldi, Händel, Telemann sowie von Kuwahara, Shekov und Ambrosius. Kompositionen wie „Japanischer Herbst“, „New Mexico“ aus der Amerika-Suite und „Finlandia-Suite“. Alles in hervorragender Qualität.

Die Konzerte wurden bereichert durch Instrumental- und Gesangssolisten. In Zwischentexten erfuhr das Publikum viel über Bräuche und Sitten anderer Länder und Völker, programmatisch abgestimmt auf die entsprechende Orchesterliteratur. Schade, dass zu keinem dieser wunderschönen Konzerte trotz Einladung ein Vertreter vom Landesverband des BDZ anwesend war.

Die drei Adventskonzerte waren die letzten unter der Leitung von Renate Haufe. Sie gründete das Orchester vor 20 Jahren und leitete es bis heute. In dieser Zeit entstand eine Vielzahl von Programmen, im Schnitt zwei im Jahr, außerdem zwei CD.

Für diese Projekte zeichnete Renate Haufe verantwortlich. Übrigens sind die CD „Japanischer Herbst“ und „Back to Sirius“ über www.Pandurina.de im Internet erhältlich.

Im letzten Konzert dieses Jahres wurde Renate Haufe herzlich von ihrem Orchester verabschiedet. Natürlich gab es Blumen und nicht nur bei ihr ein paar zerquetschte Tränen. Gleichzeitig gab Maria Bogdanova als neue Dirigentin des Orchesters ihr Debüt und übernahm aus diesem Anlass den geschmückten Taktstock.

Selbstverständlich wünscht ihr jeder Erfolg und Renate Haufe, die Ehrenmitglied ist, wurde gebeten, „ihr“ Orchester möglichst oft zu besuchen.


Dezember 1998 Schöneicher Wochenblatt

Festliches Konzert zum Advent
Renate Haufe und ihr Zupforchester beim Adventskonzert in der Schlosskirche

Das Zupforchester "Pandurina unter Leitung von Renate Haufe hatte sein Versprechen wahrgemacht, in der Vorweihnachtszeit bei uns wieder aufzutreten. Die Musikschüler aus Weißensee spielten am ersten Advent gleich zweimal vor ausverkauftem Haus. Die gesanglichen Darbietungen (am Klavier Marianne Dobert) wurden wegen Erkrankung sämtlich von Simone Brückner übernommen, die wir auch schon im Frühlingskonzert kennenlernen konnten.

Die Zupfmusikanten zeigten sich festlich, boten mit gestochener Präzision Werke alter Meister. Auch diesmal wieder ein besonderes, modernes Stück, eine musikalische-szenische Darstellung des Komponisten Yasuo Kuwahara, mit dem deutschen Titel "japanische Herbst". Erntezeit, leichter Regen, Wind kommt auf. Ein Bauer versucht weiter zuarbeiten, es beginnt ein Wettlauf mit dem Wetter, Hektik und Streß, aber an irgendeinem Punkt macht er sich nichts mehr aus den Wetterkapriolen, musikalisch gesagt, die Solomandoline, Katja Gardelegen, macht sich nichts mehr aus den Unbilden, der Regen geht weiter, versiegt...

Als (doppelte) Zugabe ein weihnachtliches Potpourri von Kling-Glöckchen und Jinglebel bis zur Muh und Mäh mit vielen schrägen Tönen Nicht zu vergessen Konrad aus unserer Storchenschule mit dem Gedicht vom neugierigen Tannenbäumchen Ich denke, es war nicht das letzte Konzert von "Pandurina" in der Schloßkirche. Zum Schluß noch eine Info: Das Konzert wurde aufgezeichnet und soll am 1. und 2. Weihnachtsfeiertag nachmittags im Kabelfernsehen Berlin im Offenen Kanal laufen. Wer neugierig geworden ist, lade sich zum Weihnachtskaffee zu lieben Verwandten in die "Stadt" ein, also: "Fröhliche Weihnacht!" (Nr.10 in der Programmfolge!!)

Dagmar Nawroth



Dezember 1997 Schöneicher Wochenblatt

Tief im Wald weiß ich ein kleines Haus... 

Das festliche Konzert zum Advent mit Renate Haufe und ihrem Zupforchester PANDURINA hat nun im dritten Jahr schon Tradition. Zweimal, um 16 und 18 Uhr, ist die Schloßkirche ausverkauft. Zugegeben, es stehen viele Berliner Autos auf den Parkflächen, denn die Weißenseer Musikschüler bringen Anverwandte und Freunde mit, aber Schöneicher wurden auch gesichtet!

Konzert für 4 Violinen von Georg Philipp Telemann ? hier sind es 8 Mandolinen. Sie schlagen einen Ton an ?Pause ? Ton ? Pause ? Ton... Weihnachten steht vor der Tür.. solch alberne Gedanken sind ganz normal, wenn die weichen Zupfakkorde durch den Raum schwingen. Sämtliche Hektik fällt ab, eintauchen in die Adventszeit...

Die Solisten in diesem Jahr: Die zwei Sängerinnen waren vordem Musiklehrerinnen, Lejla Stolz studiert jetzt Sonderpädagogik, Janine, Eberhardt ist Sekretärin, der Pianist Alexander Löffler studiert Musikwissenschaft, die Querflöte ist Chemieingenieur, die Blockflöte Lehrkraft an der Musikschule Mitte...

Mit Händel, Telemann, Vivaldi, Humperdinck beginnt der klassische Teil. Aber ehrlich gesagt, als normal kaputter Mensch schwimme ich nicht ewig in Harmonie. So nach der Hälfte des Programms denke ich ganz praktisch: Bisher war immer ein Knaller im Konzert, was könnte das wohl diesmal sein? Es wird eine Uraufführung von einem zeitgenössischen Komponisten ? Martin Rätz ? für drei Gitarren und Sprecherin angesagt, eine Weihnachtsmusik in 5 Sätzen: "Tief im Wald weiß ich ein kleines Haus, da wird das ganze Jahr Spielzeug gebastelt"... dann stapft der Weihnachtsmann in der Stadt durch den Schneematsch, zwängt sich mit seinem Sack durch die Tür.. Beifall, recht hübsch malte die Musik die Stimmung. War's das?

Es folgte noch ein Stück von Rätz, "Concerto animato" für Blockflöte und Zupforchester in 3 Sätzen. Und das war's! Das war "animatissimo" die flinken Finger von Annelie Neubert sowieso, Wechselspiel von Solistin und Orchester, sie wirft ihnen einige Töne hin, die Mandolinen und Gitarren führen es zur Melodie weiter. Dann folgt ein Motiv, das absolut ins Ohr ging, die Schlußakkorde etwas "schräg", Beifall wie verrückt! Natürlich wurde daraus auch die Zugabe "erzwungen", vergnügt wurde der gleiche Schlußpatzer zur Kenntnis genommen... Und wer nun diese Melodie nicht mindestens auf dem Heimweg noch singen oder pfeifen konnte, der fragt bestimmt nach dem nächsten Konzert oder der CD!

Dagmar Nawroth